Mobile Clinics
In Namitete, einem malawischen Dorf, liegt das St Gabriel's Hospital.
Obwohl nur 60 km von der Hauptstadt Lilongwe entfernt ist die Gegend rund um Namitete sehr ländlich und abgeschieden. Wer von einem Dorf in das nächste gelangen möchte muss lange Fußmärsche oder abenteuerliche Fahrradtouren auf holprigen vom Regen ausgewaschenen oder schlammigen Wegen auf sich nehmen.
Zum Einzugsgebiet des Hospitals zählen etwa 250 000 Menschen, die in über 600 größeren oder kleineren Dörfern im District Namitete leben. Mit einer Kapazität von 180 Betten erreicht das Spital oft seine Grenzen und ist zeitweise überbelegt.
Pro Jahr werden etwa 12 000 Patienten stationär betreut, während im ambulanten Bereich die Zahl der Patienten 36 000 übersteigt. Pro Jahr werden 3000 Kinder im St Gabriel's Hospital geboren. Um die Kindersterblichkeit herabzusetzen sind viele Anstrengungen nötig. Vorsorge, Aufklärungsarbeit und Betreuung der schwangeren Frauen sind deshalb erklärte Schwerpunkte.
Um jedoch die Frauen zu erreichen zu können, organisiert das St Gabriel's Hospital eine Mobile Clinic. Die Mitarbeiter des St Gabriel’s sind demnach nicht nur für die Behandlung und die Pflege der Patienten im Spital zuständig, sondern sie fahren mir den sogenannten „Mobile clinics“ in die Dörfer, wo sie vor allem schwangere Frauen sowie Kinder bis zum Alter von 5 Jahren betreuen. Diese mobilen Stationen bieten oft den ersten Kontakt zur Bevölkerung, wo die Pfleger eine Unterernährung feststellen können. Die Kinder und Frauen bekommen gratis Nahrungsmittel verteilt oder während der Pflanzzeit auch Saatgut.
Falls sich der Ernährungszustand vor allem bei den Kindern nicht verbessert, werden diese im Spital aufgenommen. Ist die Unterernährung zu stark fortgeschritten oder haben lebensbedrohliche Begleiterkrankungen zu einem kritischen Zustand des Kindes geführt, werden die kleinen Patienten zuerst mit Infusionen und Medikamenten stabilisiert. In jedem Fall werden die Kinder jedoch 8 bis 12 Wochen im Spital bleiben, um mit Hilfe einer hochkalorischen und ausgeglichenen Ernährung das notwendige Gewicht wieder zu erlangen. Dabei sind die Mütter die ganze Zeit über anwesend und dies nicht bloß, weil in Afrika eine Mutter ihr Kind nie allein lassen würde.
Auch sie werden betreut, und vor allem werden sie von den Mitarbeitern des Spitals in wichtigen Themen wie Hygiene, ausgeglichene Ernährung, Impfungen, Schwangerschaftsvorsorge und Aids-Beratung unterwiesen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Mobile Clinic ist die Bekämpfung von Aids und der Aufbau einer palliativen Versorgung der Aids Kranken in den Dörfern, die hauptsächlich durch freiwillige Helfer geschieht.